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Der Kamerazug
Aus der Sicht des Lokführers über die
Anlage!

Im Dezember 2022 bekam ich eine sehr kleine, aber dennoch HD-fähige Minicam geschenkt.

 

Angedacht war der Einbau dieser Kamera in einer Lok, doch zeigten sich bei den ersten Tests, dass diese Kamera leider Probleme mit der Schärfe, gerade auch im Nahbereich, hatte. Darüber hinaus waren die Bilder durch die Bewegungen des Zuges immer leicht verwackelt.

 

Doch das Interesse am Bau eines Kamerazuges war geweckt und so schaute ich mich, geleitet durch mehrere Testergebnisse, nach einer anderen Kamera um.

 

Wie die meisten Kleinkameras, so benötigt auch meine Kamera eine exerne Stromversorgung. Der Hersteller empfiehlt den Einsatz einer Powerbank, die dann aber bei kleineren Spurgrößen zu Platzproblemen führen würde. In der Spur 1 habe ich damit wenig Probleme.

 

Nach ersten Tests mit der neuen, viel leistungsstärkeren Kamera, war ich sehr zufrieden und so schaffte ich mir direkt ein zweites Gerät an. Gestartet werden die Kameras über eine App. Sie speichern die Bilder und Videos aber auf einer SD-Karte, so dass es zu keinen „Funkunterbrechungen“ kommen kann.

 

Mein Kamerazug wurde dreiteilig ausgeführt, wobei die Lok natürlich auch alleine eingesetzt werden kann. Auch eine zweiteilige Garnitur ist machbar.

 

Damit kann ich fast alle denkbaren Kameraeinstellungen mit einer Zugfahrt abdecken.

 

Basis für meine Lok ist eine alte Henschellok von Märklin.Sie erhielt ein neues Gehäuse, dass ich auf shapways zum kostenlosen download gefunden und extern habe drucken lassen. In der Lok werden zwei Kameras verbaut. Eine Kamera sitzt direkt in der Lokfront und filmt gerade nach vorne raus. Die zweite Kamera sitzt hinter dem Lokführerfenster und zeigt die Strecke aus der Sicht des Lokführers, so wie auf dem unten gezeigten Foto zu sehen.

Darüber hinaus erhielt die Lok einen Gleichstrommotor, der das Modell doch deutlich besser und ruhiger fahren lässt, als der original Motor von Märklin. Allerdings steht das sehr harte und laute Getriebe einem wirklich ruhigen Lauf immernoch im Wege.

Als Decoder habe ich hier auf einen ESU Lokpilot V5 L zurückgegriffen. Dieser Decoder kann die höhere Spannung und Leistung abrufen. Auf einen Sound habe ich hier bewusst verzichtet, da ich meine Videos später nachvertonen möchte.

 

Bei den Waggons habe ich auf einen vorhandenen, zweiachsigen Rungenwagen von Märklin, sowie einen zunächst defekten, geschlossenen Güterwagen von MBW zurück gegriffen.

 

An dieser Stelle meinen Dank an Herrn Elze von MBW, der mir den Waggon kostenlos überlassen hat.

 

Hinter der zu öffnenden Schiebetüre des MBW-Wagens befindet sich meine GoPro. Eine Halterung für diese Kamera habe ich mir selber gedruckt. Mit ihr lassen sich seitliche Aufnahmen vornehmen.

 

Der Rungenwagen ist zum Transport einer „normalen“ Videokamera vorgesehen. Er kann individuell vor oder hinter der Lok, dem Zug eingesetzt werden. Meist wird er als letzter Wagen mitlaufen. So können Verfolgungsfahrten und Zugüberholungen gefilmt werden.

 

Im Laufe der nächsten Monate und Jahre möchte ich mit diesem Kamerazug möglichst viele Modultreffen und Ausstellungen besuchen und die dortigen Anlagen befahren.

 

Auch sind Modellbahnclubs mein Ziel.

 

Zum ersten mal werde ich die Lok (aus Platzgründen aber auch nur die Lok) bei der Hobbyshow am 2. und 3.12. im Duisburger Binnenschifffahrtsmuseum ausführlich testen.

 

Sollte sich dabei herausstellen, dass die Fahreigenschaften des alten Märklin-Getriebes nicht geeignet sind für einen Kamerazug mit gleichmäßiger, ruckfreier Bewegung, dann werde ich die Kameras wohl doch noch in eine andere Lok einsetzen. Allerdings kann ich noch nicht sagen auf welchen Loktypen ich dann zurückgreifen werde.

 

 

Oben das Märklin-Basismodell und darunter der DHG 700 von thingiverse.com

Blick aus der Frontkamera auf die Strecke

Mittels Blue-/ Greenscreen werden die Videoaufnahmen aus dem Führerhaus mit realen Führerständen verbunden, so wie dieser Test es zeigt. Das eröffnet mal eine ganz andere Sicht auf die Modellbahn.

Im Foto links ist die Führerstandsbesatzung zu sehen. Natürlich muss hier gefilmt werden!

 

Das Foto rechts zeigt den ESU LokPilot V5 L, der im kurzen Vorbau platziert wurde.

Fertig ist die Lok mit denbeiden verbauten Kameras.

Mit der GoPro werden die seitlichen Aufnahmen getätigt.

Egal ob gezogen oder geschoben, auf der Rungenwagen werden normale Videokameras mitgeführt

Der vollständige Kamerazug zeigt sich in einer auffälligen Lackierung.

Mit der selbstgedruckten, neuen Motorhalterung wird der Gleichstrommotor in der richtigen Position gehalten.

Im langen Vorbau findet die Technik für beide Kameras genug Platz.