Die Regionalbahn der DB AG mit n-Wagen (ex Silberlinge)!
Ende der 50er Jahre beschaffte sich die damalige Bundesbahn Nahverkehrswagen aus rostfreiem Stahl. Die unlackierten Waggons erhielten auf Grund ihres Aussehens schnell den Spitznamen „Silberlinge“. Im Laufe der Jahre wurden sie immer wieder dem aktuellen Erscheinungsbild der Bahn angepasst. Mitte der 90er Jahre erhielten Sie dann das aktuelle Farbschema der Bahn in Verkehrsrot mit lichtgrauen Streifen. Rund 5.000 Silberlinge wurden gebaut, doch davon sind die meisten Wagen inzwischen ausgemustert und verschrottet. Ein paar Wagen schafften es zu Privatbahnen und ein paar wenige unterhält die DB AG noch zu Reservezwecken oder für Sonderzüge.
In der Spur 1, die ja hauptsächlich in den Epochen 3 und 4 unterwegs sind, gibt es zwar Silberlinge von mehreren Herstellern, aber aktuell keine Ausführungen ab der Epoche 5.
Für ein normales Umbauprojekt waren mir die verfügbaren Modell zu teuer. Insbesondere der Steuerwagen mit „Karlsruher Kopf“ geht mit über 800,– € richtig ins Geld. Wenn man dann beim Umbau einen Fehler macht, schmerzt das richtig.
Was des einen Leid, ist des anderen Freud!
Im April 2021 hat es in meinem Spur1-Club gebrannt. Durch das Feuer, den Russ und den Rauch, sowie den Feuerwehreinsatz wurde das gesamte Vereinsheim und auch die Clubanlage zerstört. Auch einige Modell wurden so stark beschädigt, dass man sie am Besten nur noch hätte wegschmeissen können. Ich ergriff die Chance und versuche nunmehr aus den drei Personenwagen und dem Steuerwagen (Hasenkasten) mit flacher Front, zwei funktionstüchtige n-Wagen in verkehrsroter Lackierung zu schaffen. Ein Wagen war so stark beschädigt, dass er nur noch als Ersatzteilspender dienen konnte. Den „Hasenkasten“ gab es in der Epoche 5/6 nicht mehr und so wurde dieser instand gesetzt und verkauft.
Der Umbau
Auf vielfachen Wunsch aus den sozialen Medien, schildere ich nachfolgend den Umbau in tabellarischer Reihenfolge.Die nebenstehenden Fotos helfen bei der Verdeutlichung.
1. Abnahme des Dachs und Sichtung aller Schäden von Innen, wie Außen
2. Zerlegen des Wagens in allen Einzelteilen
3. Zeichnen aller kaputten und fehlenden Ersatzteile am eigenen PC und Druck der Ersatzteile am heimischen Resin-Drucker, da es keine passenden Ersatzteile von Märklin mehr gibt. Anschließende Lackierung der Ersatzteile
4. Reparatur des Wagenrahmens und der Drehgestelle, sowie Lackierung in der passenden DB-Regio-Farbe
5. Abschleifen des „Pfauenmusters“ vom Wagenkasten in mehreren Schritten und mit immer feinerem Schmiergelpapier
6. Lackierung des Wagenkastens von Außen in den DB-Regio-Farben und von Innen gem. dem gewählten DB-Umbauprogramm (vorbildähnlich)
7. Abbau der alten Gepäckablage von den Sitzen und Austausch kaputter Sitze
8. Vorbildähnliche Lackierung der Sitze nach DB-Umbauprogramm
9. Aufbau des neuen Sitzgestänges aus 3D-Druckteilen, sowie Plastruct-Profilen, sowie Anmalen mit Pinsel
10. Zusammensetzen der neuen Inneneinrichtung
11. Vorbildähnliche Lackierung aller Zwischenwände
12. Aufbau, Lackierung und Anbringung der neuen Gepäckablage nach Vorbildfotos mit 3D-Druckteilen und Plastruct-Profilen
13. Zusammbau des Wagens, ohne Dach und Fenster
14. Anbringen letzter Zurüstteile, inkl. neuer Zurüstteile, wie z.B. der Zugzeilanzeige
15. Überzug des gesamten Modells mit mattem und glänßendem Klarlack zur Vorbereitung der Anschriftenaufnahme
16. Bestellung individueller Anschriften als Abreiber und Decals bei www.setzkasten.com
17. Anbringung der Anschriften und Piktogramme
18. finaler Auftrag des Klarlacks
19. Einsetzen, überwiegens selbsterstellter Figuren
20. Einsetzen aller Scheiben. Fixierung mit wenig Kunststoffkleber
21. Anbringen letzter Bauteile und Aufsetzen des Dachs
22. Abändern der Innenbeleuchtung und Anpassung der Stromzufuhr auf ESU LokPilot FX.
Die weiteren Maßnahme
Doch damit nicht genug. Denn erst zum Jahreswechsel 2021/ 2022 kam mit der BR 111 eine passende Zuglok in den Handel. Da ich aber der Meining bin, dass eine
E-Lok auch unter Oberleitung fahren sollte und ich keine besitze, soll meine Regionalbahn auch von einer Diesellok gezogen werden. In Frage kamen da für mich die
BR 212 oder die BR 218. Die 212er fahren aber bei mir schon in verschiedenen Formen und eine 218 besaß ich Anfang 2022 noch nicht. Deshalb entschloss ich mich dazu eine solche Lok anzuschaffen und sie entsprechend der Lackierungen der Epoche 5/ 6 umzulackieren und zu beschriften. Darüber hinaus wird die Lok optisch und technisch aufgewertet. Die Arbeiten begannen Anfang März 2022.
Dabei erhielt die Lok aber nicht nur eine neue Optik, sondern wurde auch mit einem ESU LokSound 5 XL ausgestattet. Des weiteren wurden die Führerstände vorbildlicher gestaltet. Die vorhandenen Bauteile wurden angepasst und mit eigenen Bauteilen, die am 3D-Drucker entstanden, aufgewertet. Aufkleber runden das Bild der neuen Führerstände ab. Bereits jetzt ist die Lok für den Einbau einer Motorraumbeleuchtung und Gestaltuing vorbereitet. Doch diese Verfeinerung erfolgt erst später. Anfang Mai 2022 war der Umbau der Lok mit dem Einbau und der Programmierung des Decoders abgeschlossen.
Mitte August war der zweite n-Wagen, der 1./2.-Klasse-Wagen fertig. Es musste nur noch die Innenbeleuchtung eingebaut und der neue ESU-Decoder programmiert werden.
Später folgt noch die Anschaffung eines Steuerwagens mit „Karlsruher Kopf“, aber noch fehlt mir ein passenden Modell mit kleineren Defekten.
Vermutlich wird sich der Umbau des gesamten Zuges weit in das nächste Jahr ziehen. Am Ende soll er so aussehen, wie auf den beiden oberen Fotos.